Sonntag, 22. Juni 2014

Vegan training and racing

Vom Büro direkt ins Training

Mehr geht kaum noch. Die letzten Wochen vor dem Ironman in Frankfurt habe ich das Training nochmal richtig angezogen.

Training

Bevor es 1,5 Wochen vor dem Rennen in die sogenannte Taper-Phase geht, werden also nochmal kräftig Kilometer gesammelt. Sehr "Rad-lastig" habe ich so in der 3. Woche vor dem Ironman fast 17h auf dem Rad gesessen.
Zwischen 100km und 160km, gepaart mit einer Koppeldisziplin Schwimmen (vor dem Rad) oder Laufen (nach dem Rad) haben mich ganz schön viel Kraft gekostet und haben natürlich an den Alltag ganz besondere Voraussetzungen gestellt.

Zeitfahren mit 60min Test
Ich hatte ja schon bei Planung der Saison gewusst, dass diese Saisonphase intensiv wird, also habe ich bereits zu Beginn des Jahres Urlaub für diese Woche genommen. Der Trainingsplan und der Feiertag "Fronleichnam" mit anschließendem Brückentag hat dann ergeben, dass ich gerade mal 1,5 Tage Urlaub benötigt habe.

Um nicht einfach nur leere Kilometer abzuspulen, wurde im Training stets auch auf Intensität geachtet. Will heißen: Es waren alles keine wirklich lockeren Kilometer. Entweder bin ich schön bergig gefahren oder im Flachen wurde immer auf die Watt-Zahl geachtet um renn-spezifische Belastung zu trainieren.

Gegen Freitag und Samstag wurde ich immer müder und musste mich wirklich zum Training motivieren. Da hilft es schon sehr wenn der Vereinskollege anruft und man gemeinsam die nächsten 150km in Angriff nehmen kann. Vor allem wenn der Kollege so richtig Druck auf dem Rad hat :-)

Ironman-Swim
Auch stand mal ein Testschwimmen über die Ironman-Distanz an (also 3,8km). Ich wollte mich schon gar nicht in den Neoprenanzug pressen, aber was sein muss.... also ab ins Warmfreibad und 3,8km schwimmen und ich war während der Einheit ganz überrascht das es doch besser läuft als noch zu Hause auf der Couch gedacht :-)

Essen

Viele haben mich gefragt, wie ich mich auf dem Rad oder im Rennen ernähre und wie besonders in dieser intensiven Wochen die Ernährung ausfällt.

  • Oatmeal

Als Frühstück hat sich das Oatmeal sehr bewährt. Das verträgt sich super leicht, lässt sich durch Obst ergänzen und gibt richtig Power für die nächsten Stunden. 
Ich weiche entweder über Nacht einfach Haferflocken (kernige und "zarte" Haferflocken), Amaranth-Pops und Chia-Samen in Hafermilch/Reismilch oder Sojamilch ein. 
Oder ich werfe alles morgens zusammen und gebe es für 3min in die Mikrowelle. 
Dazu Pfirsische, Erdbeeren, Bananen, oder was sonst so da ist. Ein paar Datteln und schon ist das Power-Frühstück fertig.



  • Salat mit Brot/Brötchen

Nachmittags und Abends gibt es immer einen großen Salat, gerne mit Tahini-Dressing (Tahini/Sojasoße/Wasser). Dieses Dressing ist aber leider ein wenig fettig. 
Ich liebe im Moment die Mischung Rucola/Romana Salat, dazu Basilikum, Tomaten und was es sonst noch so alles gibt (auf dem Bild noch Pistazien). 

Dazu um satt zu werden kommen - sonst gibts das ja eigentlich nicht - im Moment auch Brötchen, Brot, Baguette usw. auf den Tisch. 






  • Pizza

Jetzt fragt Ihr Euch bestimmt: Wie Pizza???
Ich liebe vegane Pizza. Also einfach Pizza ohne Käse. 
Ich habe im Aldi die Pizza zum selbstbacken gekauft. Und war restlos begeistert. Der Teig ist super und die Tomatensoße auch. Wenn man nach 6h Training heim kommt und innerhalb von 3 Minuten die Pizza vorbereitet hat - und die dann nur noch 12 Minuten (perfekte Duschzeit) zum Backen braucht, was gibts besseres? Dazu den Salat - yeah!!


  • Sticky Rice

Kennen gelernt haben wir den Sticky-Rice (Klebreis) in Thailand. Dort wird Sticky Reis als Süßspeise angeboten. Ich koche den gerne hier nach, und es ist einfacher als man denkt: Klebreis waschen (bis das Wasser klar ist) und dann 12h einweichen. Danach in den Dampfgarer und 25min garen lassen.

Danach mit Obst (am Besten Mango!!) und einer süßen Soße (Kokosmilch mit Kokoszucker, Agavendicksaft) genießen!

Ernährung im Training

Viele Fragen mich nach meiner Wettkampf- und Trainingsernährung.

Während ich mich im Wettkampf auf Energie-Gel (natürlich abgeklärt dass es auch zu 100% vegan ist) und Wasser konzentriere, kann man im Training natürlich wesentlich mehr ausprobieren. 

Anfangs des Jahres war ich immer mit Bananen und Datteln im Training unterwegs. Beim Laufen stets ohne Ernährung, habe ich mir auf dem Rad einfach eine Hand voll Medjool-Datteln und ein paar Bananen eingesteckt. Datteln funktionieren sehr gut, kleben allerdings - gerade wenns warm wird - in der Trikottasche. Bananen sind super einfach zu essen, benötigen allerdings relativ lange, um "anzukommen".

Da gilt es einfach relativ früh mit Essen anzufangen, um die Energie auch dann zu haben, wenn sie benötigt wird.

Im Moment bin ich mit Energieriegeln unterwegs. Ich liebe diesen Aktiv3 Reisriegel Himbeere, den könnte ich ständig essen. Dazu gibts als Belohnung noch einen Clif-Bar :-) Ein richtiger Kuchen zum mitnehmen! Auch wenn man es nicht glauben mag - der Clif-Bar ist vegan. Großartige Sache!

Zum Trinken nehme ich mir Flaschen mit Saft-Schorle mit. Im Moment habe ich Traubensaftschorle dabei. Die ist süß, hat mächtig Power und schmeckt super. Nicht so sauer wie z.B. Orangensaft usw...

Wie viel?

Hitzerennen in Maxdorf
Naja wie viel man essen oder trinken muss ist von Person zu Person unterschiedlich. 
Ich orientiere mich im Rennen an 1g/Kohlenhydrat pro kg. Also so ca. 74g. Im Training nehme ich etwa die Hälfte davon zu mir. 
Zum Trinken gibts eine einfach Lösung seinen Bedarf herauszufinden: 
Vor dem Training einfach mal wiegen und nach dem Training auch. Wenn man Flüssigkeit zu sich genommen hat (oder auch abgelassen hat) dann gilt es diese Menge zu berücksichtigen.

Damit habt Ihre Eure Schweißflussrate herausgefunden. 
Bestenfalls testet Ihr unter verschiedenen Wetterbedingungen und Trainings-Intensitäten. 
Diesen Flüssigkeitsverlust gilt es auszugleichen.


Vegi-Regi von Caroline Rauscher!
Wenns ganz hart war!!
http://www.nutritional-finetuning.com/

Alles getan

Das Training ist somit nun (fast) abgeschlossen. Der Ironman kommt jeden Tag bedrohlich näher und jetzt gilt es auszuruhen. 
Da ich nach dem Training eh nur noch am Liegen und Essen bin, muss ich also diesen Zustand nur noch beibehalten. 

Leider verpasse ich dadurch fast die komplette Fußball-WM, ich kann einfach nicht wach bleiben :-)



Also Wetter und Obst genießen und ab Mitte nächster Woche die Füße richtig ruhig halten!!
Der Ironman kommt. 

Train Smart and GoVegan!



Freitag, 13. Juni 2014

Raw till four. On my way to Ironman European Championship Germany



Der Sommer ist endlich da. Und mit dem Sommer geht es auch in großen Schritten auf das Saisonhighlight: Ironman Frankfurt am 06.07.2014.
3,8km Schwimmen, 180km Rad und 42,2 Laufen.


Mein drittes Rennen über eine solche Distanz und trotzdem - ich kanns mir eigentlich nicht vorstellen das tatsächlich zu machen.
Die Selbstzweifel sind da, schaffe ich das? Habe ich genug trainiert? Bin ich körperlich und vor allem mental fit genug mich diesem Rennen zu stellen?

Antworten soll die Vorbereitung und darin eingebundene Rennen bringen.

Hachenburg Team Triathlon

Mussbach. Viel Kampf aber auch "anständiges" Rennen
Mein erstes Rennen verläuft vielversprechend. In Mussbach kann ich meine Bestzeit der letzten Jahre um 3 Minuten unterbieten und lande bei einem hervorragend besetzten Rennen ganz akzeptabel. Eine Woche später in Maxdorf erwischt mich dank brütender Hitze ein absoluter Hammer: Ich bin völlig Dehydriert. Warum und weshalb sollte erst meine spätere Analyse ergeben, dazu schreibe ich nochmal einen extra Bericht "Triathlon Hitze Rennen" (coming soon).


Glücklich über die riesige Melone als Zielverpflegung (Spiegelt sich links oben in der Brille :-)

Wie läuft die Vorbereitung auf das Ironman-Rennen werde ich immer öfter gefragt, je näher der Wettkampf im Kalender auf mich zukommt (fast spürbar erdrückend schnell).
Ich habe meine Kilometer auf dem Rad gesammelt. Gegenüber der letzten Jahre habe ich wesentlich mehr auf Intensität anstelle von "Kilometerfressen" geachtet.

Mussbach vor dem Start
Mein Radrennen im Rahmen vom TeamTriathlon in Kusel und auch die Performance in Mussbach sind schon so wie ich mir das vorgestellt habe, die Wattwerte die ich mir vorgenommen hatte konnte ich genau wie gewünscht erbringen.

Es warten nun - da noch 3,5 Wochen bis zum Ironman anstehen - wirklich harte Trainingseinheiten auf mich und ich bin sehr gespannt, wie sich die Form nochmal zuspitzen lässt. Einheiten wie 4.000m Schwimmen auf Zeit und direkt im Anschluss 5h Rad sind nun Normalprogramm. Da heißt es viele Bananen und Datteln zu bunkern.

Raw till four - Roh bis um Vier

So lässt sich die Ernährung in meiner Ironman-Vorbereitung beschreiben. 
Bananen, Sojamilch, Kokoswasser, gefrorene Erdbeeren!




D.h. ich ernähre mich bis 16-17 Uhr rohvegan und am Abend gibt es gekochtes Essen. Ich achte im Moment sehr auf ausgeglichenes Essen, etwas mehr pflanzliches Protein (damit sind natürlich nicht Eiweisspulver o.ä. gemeint). 

So starte ich morgens immer mit einem großen Bananen-Shake (ca. 8-10 Bananen, Datteln, Erdeeren oder Himbeeren, usw.). 






Erdbeeren im Büro

Mittags gibt es Erdbeeren mit Mango (schon fast seit 3 Wochen). Ich kann diese Kombination nicht widerstehen. 
Banane (unten), Mango-Erdbeere-Mango-Erdbeere.... So lecker!!!!!
Am Abend gibt es im Moment regelmäßig Kichererbsen. Ich liebe diese Dinger. Ich nehme hierzu die fertig vorgekochten aus der Dose (selbst kochen dauert Ewigkeiten!!) und röste die in der Pfanne mit ein wenig Olivenöl an. Dazu Salat, Tomaten, Kartoffeln, Nudeln, o.ä. 



Ich versuche immer, so fettarm wie möglich zu bleiben (wobei mir dieses Teufelszeug Tahini das wirklich nicht leicht macht). 






Dazu versuche ich immer, so viel wie möglich (wenns die Zeit erlaubt) selbst zu kochen und zubereiten. Also wie z.B. die schon mal beschriebenen Zucchini Burger, hier auch mit selbstgebackenen Brötchen :-)


Sebstversuch an thailändischem Essen (Morning Glory):
Wasserspinat, Pilze, Knoblauch, Chilis und Reis


Wenn das Training wirklich anzieht und richtig viel Energie benötigt wird, mache ich mir zum Frühstück gerne auch mal ein Oatmeal, also Haferflocken, Dinkelflocken usw. über Nacht in Hafermilch/Mandelmilch o.ä. im Kühlschrank einziehen lassen, morgens Obst dazu, ein paar Datteln, Kokosblütenzucker und schon ist genug Power für das Training und den Alltag da!!










Wie schon gesagt, nun gilt es die Kräfte zu bündeln, nächste Woche stehen 26 Stunden (!) Training auf dem Plan. Ich habe hierzu halbtags Urlaub genommen, damit ich das stemmen kann. Drückt mir die Daumen, ich werde berichten wie es weiter geht.

Auf jeden Fall - ich muss es Euch wieder schreiben: 100% Pflanzenkraft sorgen für 100% Leistungsfähigkeit! Tut Euch und unserer Welt den Gefallen und probiert es aus, es ist so leicht! GoVegan!!

Hier schicke ich Euch noch ein paar Bilder von meinen "Kreationen". Für mehr checkt meinen Instagram-Account. Bis bald,

Euer Tobias



Selbstgebackenes Bananenbrot der Variante FATFREE


Bananas
Der Obsvorrat zu Hause

Großer Grüner Salat mit Fruits: Apfel, Ananas, Datteln und Granberries

Eingeweichte Chia-Samen (in Kokosmilch) und Obst, On top: Maulbeeren