Montag, 14. Juli 2014

What I ate before an Ironman-Race

Und plötzlich ist es soweit.
Der Trainingsplan gibt deutlich die Richtung vor: 
Ruhephase. Tapering. 

Einerseits freut man sich auf diese Phase kurz vor dem Rennen schon das halbe Jahr. Die Gewissheit genug trainiert zu haben, die Füße und auch die Seele baumeln lassen. Essen, schlafen, das Leben genießen. Nicht mehr an "Jede-Minute-mit-Training-füllen" denken. 
Rad putzen. Auch eine Beschäftigung
um die Zeit tot zu schlagen....
Einfach schön diese Zeit!!

Zumindest in der Vorstellung. 

In der Realität ist es die furchtbarste Zeit. Genau das, was ich mir eigentlich so schön ausgemalt habe, ist jetzt eine Katastrophe. Habe ich denn wirklich genug trainiert? Sollte ich nicht doch noch mal einen wichtigen Trainingsreiz setzen? Was, wenn ich jetzt durch das verminderte Training richtig Gewicht zu lege?? Ja ich habe das Gefühl, ich habe schon wieder zugenommen.....
Ich werde zunehmend gereizter. Und ich erwische mich, wie ich Nachts aufwache und völlig wirr vom Ironman-Rennen geträumt habe.





Im Training werde ich oft gefragt: "und, biste fit für Frankfurt??".
Diese Frage bringt mich innerlich immer zu Bauchschmerzen. Mit dieser Frage werde ich sofort daran erinnert, dass es nicht mehr lange dauert.
Tausend Gedanken und Renn-Situationen gehen mir durch den Kopf. 

Taperphase. Nichts für schwache Triathlon-Nerven. 

Nur noch wenig Trainieren und richtig essen. Und gerade da liegt das Problem. 
Wie esse ich nun richtig?
Sushi: Reis und Gemüse. Ich nehme mal 6 ganze Rollen :-)

Im Grunde ist die Ernährung in den letzten zwei Wochen vor dem Rennen eine einfache Geschichte: 
In der ersten Taper-Woche, hier werden noch ca. 60% des Trainings absolviert, kann und sollte man sich völlig normal ernähren. Jedoch sollte man vermehrt auf Fruchstäfte und zuckerhaltige Getränke umsteigen. 

In der zweiten Taper-Woche, und zwar ab Mittwoch, beginnt bei mir das eigentliche Carbo-Loading. Also nach dem Motto: Alle rein in den Bus!!!!

Ich werde hier von Caroline Rauscher beraten, führende Ernährungsexpertin und einfach eine klasse Person. Caro rechnet mir exakt aus, was da alles rein muss in den Magen. Und es ist eine ganze Menge: 10g Kohlenhydrate pro Gramm Körpergewicht. 



Da ich ca. 75kg wiege, soll ich mich an 800g/KH pro Tag (!!) orientieren. Hauptsächlich Kartoffeln, ein bißchen Gemüse, Obst, Nudeln. Wenig Fette. Normal Salzen. 

Okay denke ich mir. kann nicht so schwer sein. 

Oatmeal
Ich bin nur  noch am Essen. Kartoffeln kann ich schon gar nicht mehr sehen. Super ist die Menge an Clif-Bars, die ich so verdrücken kann. Super lecker diese Dinger. Normalerweise muss ich mich immer zurück halten. Jetzt gibts nach dem Essen noch nen Clif-Bar als Nachtisch. 



Mein Frühstück besteht nun regelmäßig aus Oatmeal. Und zwar richtig viel. 
Frisches Obst dazu, ein bißchen Kokosblütenzucker und - wenns nicht süß genug sein kann - auch noch Agaven-Dicksaft oder Ahorn-Sirup :-)

Ich schiebe nur noch einen Bauch vor mir her. Regelmäßig habe ich das Gefühl, gleich bekomme ich einen Zuckerschock :-)

Erstaunlich aber trotz allem: Morgens nach dem Aufstehen, ist alles wie immer. Ich schiebe also keine Kugel vor mir aus dem Bett. Der Körper nimmt das Essen an, die Verdauung funktioniert. 








Auf die Wage stellen möchte ich mich trotzdem nicht mehr. Spielt auch keine Rolle laut Frau Rauscher: "Hör doch endlich mit dem ständigen Wiegen auf. Das brauchst Du in Frankfurt eh alles auf!"

Hoffentlich hat sie recht. 
Hoffentlich geht das alles gut. 
Hoffentlich gehts bald los. 

Tapering ist härter als der Ironman. Zumindest im Kopf :-)


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